Wer ein Remote-Team führt oder in einem arbeitet weiß, dass Nähe nicht räumlich, sondern durch gemeinsame Momente entsteht. Ich selbst war bereits Mitglied in einem Team, dass über fünf Kontinente verteilt war. Trotz unterschiedlicher Zeitzonen, Sprachen und Kulturen lief vieles vertraut und einige Verbindungen bestehen noch heute, über 10 Jahre später. Wir haben uns gegenseitig unterstützt, regelmäßig ausgetauscht und kleine Rituale gepflegt.

Damit Ihre Weihnachtszeit im Remote-Team gelingt, stelle ich 24 Ideen vor, die das Miteinander Ihres Online-Teams auf persönlicher Ebene stärken und Sie nichts weiter als gemeinsame Zeit investieren.

1. Online-Adventskalender

Statt einem Adventskalender an der Wand, nutzen Sie Ihre Online-Kanäle: Je nach Teamgröße übernehmen alle einen oder mehrere Tage und bringen etwas Persönliches mit. Das kann ein Foto sein, ein Gedanke, eine kleine Geschichte oder ein Impuls. Das Persönliche geht vor Perfektion. So sorgen Sie für leise Vorfreude und die Sichtbarkeit des Einzelnen im Team.

2. Schönster Moment des Jahres

Diese Frage wirkt simpel, doch sie öffnet persönliche Gespräche: „Was war für dich ein richtig guter Moment dieses Jahres?" Manche erzählen von beruflichen Erfolgen, andere von kleinen privaten Augenblicken. Es entstehen Austausch, Momente der Verbundenheit und ein guter Start in die Reflexion.

3. Gemeinsame Weihnachts-Playlist

Musik verbindet! Statt im Radio irgendeine Mischung aus Klassikern und fragwürdigen Hits zu hören, reicht ein geteilter Link. Darüber steuern alle Lieder bei und am Ende entsteht eine Playlist, die das Team beschwingt, Gesprächsstoff bietet und ohne viel Aufwand durch den Dezember trägt.

4. Lieblings-Weihnachtsobjekte

Fast jede und jeder hat etwas, das Jahr für Jahr wieder herausgeholt wird. Sei es eine alte Tasse, ein winziger Anhänger oder ein verbeulter Stern. Solche Gegenstände erzählen Geschichten. Wenn man sie in die Kamera hält und davon berichtet, ist dies eine ganz einfache Form, etwas von sich zu zeigen und Nähe entstehen zu lassen.

5. Gemeinsamer virtueller Hintergrund

Statt jeder in seiner eigenen Umgebung zu sitzen, wählt das Team für einen Tag oder die ganze Adventszeit einen gemeinsamen Hintergrund. Ein verschneites Dorf, ein Sternenhimmel oder ein altes Teamfoto unterstreichen das Teamgefühl.

6. Fünf-Minuten-Innehalten

Ein tiefer Atemzug und ein gemeinsamer Moment der Ruhe ohne Programmpunkt tut Teams erstaunlich gut. Dazu eine Tasse Tee? Oder doch lieber Lach-Yoga für alle?

7. „Drei gute Dinge“

Am Jahresende liegt der Fokus oft auf dem, was gefehlt hat oder stressig war. Mit „Drei guten Dingen“ lenken Sie den Blick bewusst auf das, was gelungen ist. Denken Sie an Projekte, persönliche Fortschritte oder an einen schönen Moment im Team.

8. Digitale Küchenzeit

Während präsente Teams sich zufällig in der Küche treffen, gibt es diese Zufälle remote nicht. Laden Sie bewusst zu einer halben Stunde ohne Agenda ein. Dies ist eine gemeinsame Pause, in der Sie sich privates Erzählen und ein Heißgetränk genießen.

9. Lese-Tipp-Runde

Stellen Sie sich gegenseitig Ihre Lieblingsbücher vor und geben Sie Einblicke in Ihre Vorlieben, Stimmungen und Interessen. Oft entstehen daraus ganz neue Gespräche, die weit über Literatur hinausgehen.

10. Kleiner Bastelimpuls

Es geht nicht um Kunst, sondern um das gemeinsame Tun. Basteln Sie einen Papierstern, ein einfaches Origami oder Skulpturen aus Büroklammern. Viele Teams erinnern sich später mit einem Schmunzeln daran, wie unterschiedlich die Ergebnisse waren.

11. Blick auf den Schreibtisch

Ein kleiner Gegenstand, der seit Jahren auf dem Tisch steht, kann sehr viel über einen Menschen erzählen. Ein Glücksbringer, ein altes Foto, ein Fundstück oder ein Geschenk... Wenn alle kurz zeigen, was dort steht und warum, entstehen Gespräche, die man in einem normalen Meeting nie führen würde. Seien Sie gespannt auf unerwartete Geschichten.

12. Team-Geschichte schreiben

Eine Person beginnt mit zwei Sätzen und die anderen fügen nach und nach etwas hinzu. Es dauert nicht lange, bis die Geschichte eine komplett eigene Richtung nimmt. Diese Übung ist leicht, humorvoll und nimmt den Druck aus einem ohnehin vollen Dezember. Gleichzeitig zeigt es, wie kreativ ein Team ohne Vorgaben sein kann.

13. Foto-Challenge: „Mein Blick aus dem Fenster“

Ob Großstadt, Dorf, Schnee oder Regen, jeder Blick erzählt etwas über den eigenen Alltag. Die Teammitglieder bekommen eine Ahnung davon, wie die Welt der anderen aussieht. Ganz nebenbei kommen sie so ins Gespräch über Gewohnheiten, Lebenssituationen und kleine Freuden.

14. Dankbarkeitsrunde

Dankbarkeit muss nicht groß oder pathetisch sein. Ein Satz reicht: „Ich bin dankbar für …“ Das ist schlicht und vielleicht gerade deshalb so wirksam.

15. Bilder-Challenge: Malen nach Beschreibung

Eine Person sucht ein Motiv aus und beschreibt, was sie sieht. Die anderen malen nur das, was sie hören. Nachfragen sind erlaubt und gewollt: Es geht darum, klar zu formulieren und aufmerksam zuzuhören. Am Ende zeigen alle ihre Bilder. Die Vielfalt ist herrlich und meistens lacht man gemeinsam. Dies ist eine kleine Übung, die viel über Kommunikation verrät und trotzdem leicht bleibt.

16. Quizrunde

Denken Sie sich mehrere Fragen zum Team oder zum Jahr aus. Es geht nicht um Dinge, die auf Leistung abzielen, sondern spielerisch um leichte Momente, typische Gewohnheiten oder lustige Anekdoten.

17. Gemeinsamer Winterspaziergang (asynchron)

Gehen Sie alle irgendwann im Laufe des Tages für zehn oder fünfzehn Minuten raus, machen ein Foto und schreiben einen Satz dazu in den Team Chat. Sammeln Sie die unterschiedlichen Eindrücke und erleben Sie so einen gemeinsamen Spaziergang.

18. Alte Weihnachtstraditionen teilen

Lernen Sie die Weihnachtskultur Ihrer Kolleginnen und Kollegen kennen: Was war früher zu Hause üblich? Kam der Weihnachtsmann oder das Christkind? Gab es ein bestimmtes Essen? Musste man etwas singen, bevor es Geschenke gab? Diese Erinnerungen zeigen, wie unterschiedlich und gleichzeitig vertraut Rituale sein können.

19. Winter-Outfit-Tag

Ein Schal, ein warmer Pulli oder ein besonderes Accessoire als ein kleines gemeinsames Zeichen der Weihnachtsstimmung. Diese kleinen visuellen Verbindungen machen den Bildschirm ein Stück lebendiger. Sie können dies Woche für Woche bis zum kompletten Weihnachtsoutfit upgraden und haben mit einem Screenshot ein schönes Teamfoto.

20. Postkarten-Aktion

Eine handgeschriebene Karte ist wie ein Geschenk. Viele Teams staunen, wie schön es ist, echte Worte in der Hand zu halten. Ein kleines Format führt zu einem großen Effekt mit persönlicher Note.

21. „Was lasse ich zurück?“

Nehmen Sie sich Zeit für eine kleine Runde, in der jeder und jede aussprechen kann, was im alten Jahr bleiben darf. Dies kann beispielsweise eine Sorge, ein Muster oder eine nervige Aufgabe sein. Eine solche Offenbarung schafft Klarheit, bringt ein Stück Erleichterung ins Team und ggf. die ein oder andere Hilfestellung.

22. Haustiere

In so manchem Online-Meeting lief eine Katze über die Tastatur oder kreischte ein Kanarienvogel im Hintergrund. Zeigen Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen, wer Ihnen täglich Gesellschaft leistet, erzählen Sie, wie Sie zu diesem Tier gekommen sind und was es für Sie so besonders macht.

23. Jahresabschluss-Kreis

Eine kleine Runde, in der alle reihum einem Teammitglied sagen, was sie an ihm schätzen. Dies stärkt das Zugehörigkeitsgefühl, ist mit großer Wertschätzung verbunden und bleibt als besonderes Geschenk im Kopf.

24. Gemeinsames Abschalt-Ritual

Zelebrieren Sie am letzten gemeinsamen Tag im Jahr einen bewussten Abschluss. Verabschieden Sie sich voneinander, klicken Sie mit einem gemeinsam gesprochenen Countdown gemeinsam auf "Meeting verlassen" und schließen Sie final den Laptop.

Fazit

Remote zu arbeiten, bedeutet nicht automatisch Distanz. Nähe entsteht durch Momente, in denen Menschen sich zeigen, etwas Persönliches teilen und sich Zeit füreinander nehmen.

Über Susann Hinz

Ich arbeite mit Führungskräften, Teams und Organisationen, sowohl in Präsenz als auch remote. Meine Erfahrungen aus über 20 Jahren im Personal- und Führungsbereich fließen in meine Arbeit in den Bereichen Teamentwicklung, Coaching, Supervision oder Organisationsberatung ein. Mein Ziel ist es, dass Menschen gut und zugewandt miteinander arbeiten können.

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